Gelassenheit in der Weihnachtszeit: Wie wir mit den richtigen Fragen den Stress hinter uns lassen können

Die Weihnachtszeit ist für viele eine Zeit der Besinnung und Freude – oder sollte es zumindest sein. In der Realität fühlen sich jedoch viele von Erwartungen, Termindruck und Konflikten überfordert. Wie schaffen wir es, gelassen zu bleiben und die Weihnachtszeit wirklich zu genießen? Mit den richtigen Fragen und einer bewussten inneren Haltung können wir Stress minimieren und unser inneres Gleichgewicht bewahren.

Hier zeige ich dir, wie du durch bewusste Reflexion und innere Klarheit Kontrolle über deinen Stresslevel und Seelenfrieden behalten kannst – und wie drei einfache Fragen dir dabei helfen.

Im Blogartikel

Raus aus Autopilot und rein in dein neues
Selbst-Bewusst-Sein

Die Kraft der bewussten Entscheidung

Eine der größten Ursachen für Stress ist, dass wir oft aufgrund von Lebenserfahrungen automatisch auf äußere Reize reagieren, anstatt bewusst zu entscheiden, ob und wie wir darauf reagieren möchten. Ob es sich um Kritik, Erwartungen oder das Verhalten anderer handelt oder eine Situation, die uns nicht gefällt: 

Wir haben die Wahl, ob wir uns davon beeinflussen oder sogar “triggern” lassen und wie wir die Situation bewerten.

Was du bedenken solltest:

  • Wie groß ein Problem ist, entscheide ich selbst dadurch, wie ich die Situation bewerte und als wie wichtig ich die Herausforderung und ihre Lösung ansehe.
  • Das, was jemand sagt oder tut, ist oft mehr ein Spiegel seiner eigenen Gedanken und Überzeugungen als, eine objektive Wahrheit über uns. Es sagt also mehr über ihn selbst und seinen Denkrahmen oder seine eigenen Probleme, als etwas über uns als Mensch.
  • Jemand, der uns kritisiert, zeigt damit oft seine eigenen Unsicherheiten oder Vorstellungen. Menschen können nach Aussen nur das zeigen, was in ihnen angelegt ist.
  • Ein Mensch, der Erwartungen an uns stellt, handelt aus seiner eigenen Realität heraus – nicht aus unserer.
  • Menschen handeln meist “für” sich und nicht “gegen dich”.

Wichtig zu entscheiden:

1. Wie wichtig ist der Ausgang dieser Situation für mein künftiges Leben?

2. Möchte ich das, was mir von anderen entgegengebracht wird, annehmen und kann ich es ändern? Oder betrachte ich es als „Paket“, das ich höflich zurückgeben darf, um meinen inneren Frieden zu wahren?

3. Hat dieses Ereignis oder das Verhalten eines anderen wirklich etwas mit mir zu tun?

Du alleine entscheidest!

Die 3 entscheidenden Fragen für mehr Gelassenheit

1. Frage: ist es wirklich wichtig?

Wie du auf deiner eigenen “Straßenseite” gelassen bleibst

Die meisten Sorgen machen wir uns um Dinge, die so nie eintreten werden. Zeit also den Fokus auf das zu legen, was in unserem Leben wirklich zählt.

Ein hilfreiches Bild ist das Konzept der „Straßenseite“: Was der andere tut oder sagt, passiert auf seiner Seite der Straße. Es ist Ausdruck seiner eigenen Gedanken, Glaubenssätze und Erfahrungen – und hat nur wenig mit dir zu tun. 

Deine Aufgabe ist es, auf deiner Seite der Straße zu bleiben und den Fokus auf die Ereignisse zu legen, die für dein Leben von Bedeutung sind.

Aus der Praxis:

  • Beispiel: In der Schlange beim Bäcker drängelt sich jemand vor. Frage dich, ob dieses Ereignis morgen noch eine Rolle in deinem Leben spielt. Wenn nicht. Nicht ärgern und in deiner Energie bleiben.
  • Beispiel: Du hast das Gefühl, dass ein Familienmitglied absichtlich eine spitze Bemerkung gemacht hat. Statt diese Situation als Angriff zu bewerten, könntest du sie neutral betrachten: „Das ist seine Perspektive, nicht meine. Und es sagt mehr über seine eigenen Herausforderungen aus, als über mich als Empfänger des Gesagten.“ Höre Kritik oder Erwartungen wie ein neutraler Beobachter an. 
  • Oft tragen wir die Last anderer Menschen, als wäre sie unsere eigene. Doch nicht jedes Problem, jede Kritik oder Erwartung betrifft tatsächlich uns. Frage dich: „Ist das gerade wirklich mein Problem und spielt es in Zukunft eine Rolle für mich?“

Übergib die Verantwortung für Emotionen und Erwartungen zurück an den Absender. Du bist nicht dafür verantwortlich, die Vorstellungen anderer zu erfüllen.

2. Frage: Kann ich es ändern und muss ich jetzt sofort reagieren?

Wahrnehmungskrisen und der Schlüssel zur Neutralität

Viele stressige Situationen entstehen durch unsere eigene Wahrnehmung – wir bewerten sie als „Problem“. Doch diese Wahrnehmung ist oft verzerrt und vergrößert den Stress. 

Wir können lernen zu akzeptieren, was ist und annehmen, was wir nicht verändern können. Das richtet den Blick nach Vorne auf die mögliche Lösung, statt in der Situation stecken zu bleiben und zu hadern.

Viele stressige Situationen entstehen nicht durch die Umstände selbst, sondern durch unsere Bewertung dieser. Ein schiefer Tannenbaum, eine angebrannte Gans oder eine verletzende Bemerkung eines Familienmitglieds sind zunächst nur Ereignisse – doch durch unser Hadern oder unseren Widerstand wird daraus ein „Problem“. Dieser innere Konflikt kostet nicht nur Energie, sondern hindert uns auch daran, klar zu denken und eine Lösung zu finden.

Akzeptieren, was ist, bedeutet nicht, das Geschehene gutzuheißen, sondern anzuerkennen, dass es bereits passiert ist. Dieser Schritt bringt uns vom Widerstand in die Klarheit. Indem wir aufhören, mit der Situation zu kämpfen, richten wir unsere Perspektive automatisch nach Vorne auf die Lösung des Ereignisses, dass nun schon einmal passiert ist. Sei es, dass wir gelassen den nächsten Schritt planen, klare Grenzen setzen, sachliche Gespräche führen oder einfach entscheiden, dass dies nicht unsere Baustelle ist. 

So wird der Stress durch Handlungsspielraum ersetzt – und aus einem scheinbaren Problem eine Chance, besonnen zu reagieren.

Gerade in der Weihnachtszeit, die von Erwartungen geprägt ist, liegt die Gelassenheit im bewussten Umgang mit Herausforderungen. Anstatt dich über den schiefen Baum oder die Bemerkungen zu deiner Weihnachtsdekoration zu ärgern, frage dich: 

„Kann ich es wirklich ändern? 

Wie möchte ich jetzt reagieren, damit ich mir treu bleibe und die Freude bewahre oder wie kann ich eben auch meinen Standpunkt klar kommunizieren?“ 

Dieser Fokus auf die Lösung schenkt dir inneren Frieden – unabhängig davon, was um dich herum geschieht.

 

Und denke immer daran: In jeder Krise liegt ein verborgenes Geschenk, was wir in der Krise noch nicht sehen können, aber welches nach und nach auf wundersame Weise zum Vorschein kommt. 

Welche Geschenke haben deine Krisen dir schon geschenkt?

3. Frage: Hat es persönlich mit mir zu tun?

Es ist oft nicht die Situation selbst, die uns stresst, sondern wie wir sie bewerten und ob wir das Ereignis oder die Äusserung persönlich nehmen. 

Ein kritischer Kommentar zum Weihnachtsessen wird erst dann zum Problem, wenn wir ihn als Angriff auf uns sehen, anstatt als Ausdruck der Perspektive des anderen. 

Sobald wir verstehen, dass die Reaktion des anderen mehr über ihn aussagt als über uns, gewinnen wir Gelassenheit. Eine Reaktion im Einklang mit deinen Werten und deiner inneren Klarheit ist kraftvoller als eine impulsive Gegenreaktion. Entscheide bewusst, wie du dich verhalten möchtest – unabhängig von den Erwartungen anderer.

Beispiel: Du hast das Gefühl, dass ein Familienmitglied absichtlich eine spitze Bemerkung gemacht hat. Statt diese Situation als Angriff zu bewerten, könntest du sie neutral betrachten: „Das ist seine Perspektive, nicht meine und hat nichts mit mir zu tun.“ 

Beispiel: Jemand kritisiert deine Art, die Feiertage zu organisieren. Doch das könnte mehr über dessen Perfektionismus oder eigene Stressbewältigungsfähigkeiten aussagen, als über dich.

Frage dich: „Was hat das mit mir zu tun?“ Wenn die Antwort „Nichts“ lautet – lass es los.

Übung:

  • Beobachte, was passiert, wenn du nicht sofort alles bewertest.

Sage dir: „Es ist, wie es ist. Ich entscheide, wie ich darauf reagieren möchte.“ 

 

Frage dich in solchen Momenten: „Was sagt das über mich aus?“ Oft lautet die Antwort: „Gar nichts.“ Genau hier liegt der Schlüssel zur Neutralität. Akzeptiere, dass du nicht jede Erwartung oder jedes Verhalten kontrollieren kannst – und dass du das auch nicht musst. Das bringt dich in die Lage, deine Energie auf die Lösung zu lenken: „Wie möchte ich jetzt reagieren, um bei mir zu bleiben und meinen Werten treu zu sein?“

Diese bewusste Wahl verändert alles: 

Du entscheidest dich gegen das Hadern und für den Frieden – in dir und mit der Situation. Ein einfacher Perspektivwechsel, der Stress durch Klarheit ersetzt.

Die Macht der inneren Ruhe

Aus einer Haltung der Ruhe und Klarheit heraus kannst du viel schneller und effektiver handeln. Du bist nicht länger ein Spielball der äußeren Umstände, sondern entscheidest bewusst, wie du mit Herausforderungen umgehst.

Wie hilft das in der Weihnachtszeit?

  • Kritik: Wenn jemand deine Deko oder das Essen kritisiert, kannst du entscheiden, ob du diese Aussage an dich heranlassen willst – oder sie als Ausdruck der Meinung und des Denkrahmens des anderen stehen lässt.
  • Erwartungen: Wenn jemand Druck macht, wie du Weihnachten gestalten sollst, kannst du freundlich, aber bestimmt kommunizieren, was für dich passt und gegebenenfalls liebevoll eine Grenze setzen..

Konflikte: Anstatt in hitzige Diskussionen zu geraten, nimm dir einen Moment der Reflexion und frage dich, welche Reaktion wirklich zu dir passt.

Fazit: Deine Gelassenheit liegt in deinen Händen

Die Weihnachtszeit muss nicht stressig sein. 

Mit den drei Fragen kannst du bewusst entscheiden, wie du auf äußere Einflüsse reagierst. Wenn du erkennst, dass das Verhalten anderer oft mehr über sie selbst aussagt als über dich, kannst du ruhig und gelassen bleiben.

Indem du dich auf deine eigene „Straßenseite“ konzentrierst und Probleme neutral betrachtest, schaffst du Raum für innere Ruhe und Klarheit. So kannst du nicht nur stressige Situationen entschärfen, sondern die Weihnachtszeit in vollen Zügen genießen – im Einklang mit dir selbst.

Lass die Weihnachtszeit zu einer Zeit der Gelassenheit und Freude werden – für dich und deine Lieben. 

Denn der wahre Weihnachtszauber beginnt in deinem Inneren. 🎄✨

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Herzlichst,
Kathrin

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